Beschreibung
Das Problem vieler „Dual-Purpose“ Reifen besteht darin, dass die Stollen oftmals zu klein und dadurch zu weich sind um gute Ergebnisse auf der Straße zu liefern – gleichzeitig sind sie dabei oft so nah aneinander positioniert, dass sich das Profil im Gelände schnell zusetzt und die Performance auch hier abnimmt.
Aus diesem Grund wurden bereits beim ersten René Herse Cycles Knobby, dem 700C x 38 mm Steilacoom TC, die Stollen größer und stabiler gestaltet um das seitliche Abknicken der Stollen zu verhindern. Sie wurden mit größerem Abstand platziert um die Selbstreinigung im matschigen Gelände zu verbessern und dabei auch noch so angeordnet, dass man immer gleich viel Gummi als Auflagefläche auf dem Untergrund hat – egal ob man geradeaus fährt oder sich in die Kurven legt. Das beschert einem gleichbleibenden Grip in jeder Situation.
Das Konzept ist beim Steilacoom vollkommen aufgegangen: Er rollt auf der Straße dermaßen gut, dass man fast vergessen kann, dass man auf Stollenreifen unterwegs ist – auch wenn man es nicht überhören kann, da die Stollen auf Asphalt einfach anfangen zu „singen“. Im Gelände – speziell, wenn die Bedingungen feucht und matschig werden – garantieren die vergleichsweise großen Stollen den Grip den man braucht und das clevere Stollendesign und die großen Abstände sorgen dafür, dass sich das Profil zuverlässig selbst reinigt. Du und ein Rad werden dreckig, aber dein Reifenprofil bleibt „sauber“ – so wie es eben bei einem guten CX-Reifen sein muss!
Da es mittlerweile eine Menge Allroad Bikes gibt, die auf 650B Laufrädern rollen beziehungsweise convertible sind, war es eine logische Konsequenz dem 650B Pumpkin Ridge TC mit seinen 42mm Breite noch einen breiteren Bruder, den 48mm breiten Juniper Ridge TC zur Seite zu stellen. Wie alle RH-Reifen ist er ein Clincher, ein High-End-Faltreifen – schlauchlos fähig – mit niedrigsten Rollwiderstandswerten, exzellentem Grip und sagenhaftem Komfort. In fünf Varianten erhältlich: Standard mit klassisch hellbraunen Flanken (ca. 490g*), Extralight mit hellbraunen oder schwarzen Seitenflanken (ca. 455g*), in verstärkter Endurance Version mit dichter gewebter Extralight Karkasse und zusätzlichem Schutzgürtel (ca. 500g*), sowie NEU in der nochmals robusteren Endurance+ Version (ca. 550g*) in “dark-tan”erhältlich.
2023 hat die European Tire and Rim Technical Organisation (ETRTO) die bisher gültigen Empfehlungen für Reifen- zu Felgenbreiten nochmal grundlegend überarbeitet und dabei auch tubeless- sowie hookless Systeme berücksichtigt. Meines Erachtens eine gute und wichtige Überarbeitung!
Für den Juniper Ridge TC wird nach neuer ETRTO also eine Felgen-Innenweite zwischen 17 bis 30mm empfohlen!
Ich empfehle für den Juniper Ridge TC die neuen René Herse TPU Schläuche mit unbestreitbaren Vorteilen (Gewicht, Rolleigenschaften, Pannensicherheit und Nachaltigkeit) gegenüber klassischen Butyl- oder Latexschläuchen!
Die reele Breite der Junipers auf einer 20mm Felge (Innenweite) beträgt mit Schläuchen ca. 49mm, auf einer 23er Felge (innen) 50mm. Die Extralights kommen nochmals +1mm breiter raus, tubeless ist dann jeweils zusätzlich ca. +0.5mm Breite hinzuzurechnen. Falls die Reifen nicht schlauchlos montiert werden sollen, empfiehlt René Herse Cycles den Schwalbe Schlauch No. SV13
Bei “tubeless” Montage unbedingt darauf achten, dass Dichtmilch mit Latex verwendet wird! Bedingt durch die vergleichsweise niedrigere Webdichte und maximiert minimale Gummierung der Seitenwände sind René Herse Reifen bei Schlauchlosmontage u.U. etwas “durstiger” als Reifen anderer Hersteller! Ein waagrechtes Auslagern für mindestens 1 Stunde pro Seite (z.B. auf einem Eimer) hilft meistens dabei die Reifen von Anfang an dicht zu bekommen!
Ich empfehle grundsätzlich Dichtmilch aus Naturlatex mit hohem Anteil an natürlichen Feststoffpartikeln wie z.B. Orange Seal (mit Orangenschalenabrieb) oder die demnächst erhältliche Rene Herse Dichtmilch auf Basis von feingemahlenen Walnußschalen.
Der Artikel über René Herse Reifen im Journal bündelt Argumente für ‘breiter ist besser’ in kompakter Weise und geht im Detail auf die Besonderheiten der René Herse Reifen und die Unterschiede Standard vs. Extralight vs. Endurance und Endurance+ ein.
Auf Jan Heines Blog findet sich darüber hinaus eine Vielzahl lesenswerter, englischsprachiger Artikel zu Reifentechnologie und den Fahreigenschaften der Reifen. Exemplarisch seien hier sei hier ein paar verlinkt: ganz fundamental die tubeless tire FAQs, einer zum Thema Reifendruck, und ein anderer bezugnehmend auf die Thematik von Seitenstollen bei dual-purpose Reifen. Nimm Dir Zeit, der Blog ist ein Quell der Information mit vielen interessanten Artikeln und oftmals auch kontroversen Themen! Die tire mounting instructions (Montageanleitung) und andere Infos bzgl. der Reifen und Montage in englischer Sprache findest Du hier.
*Gewichtsangaben für High-End-Reifen können nie 100% genau sein, da eine halbmanufakturielle Fertigung mit großen Anteil an Handarbeit keine immer gleich reproduzierbaren Ergebnisse liefern kann.
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